Samstag, 13. Februar 2016

Unser nächtlicher Schlaf

Babys Schlaf. Dass es dabei in nicht unerheblichen Maße auch um unseren eigenen Schlaf geht, will das schwarze Mutterschaf gar nicht verschweigen. Also werde ich so egozentrisch sein und auch über meinen Schlaf berichten.

Ein bisschen etwas ändert sich ja immer. Grundsätzlich schläft Lämmchen allerdings recht problemlos ein, sofern ich gewisse Bedingungen gewährleiste, kein Schub vorherrscht und ich natürlich das richtige Timing habe. Wenn das alles aber zu trifft (bzw. nicht zutrifft), dann wird Lämmchen zwischen 20:00-20:30 Uhr, nach dem Wechsel auf eine 12h-Nacht-Pampers und dem Gute Nacht-Fläschchen in ihr Gitterbettchen in unserem Schlafzimmer gebracht. Während mein Mädchen in den Schlafsack gesteckt wird, singe ich ihr LaLeLu vor. Wir haben sogar eine für uns dritte Strophe erfunden und die geht so:
„LaLeLu, die Mama (der Papa), die (der) singt nur Schmafu und ist ganz genauso müde, drum schlaf auch du.“
(Hat Papa Bock erfunden, der Lämmchen abwechselnd mit mir ins Bett bringt.) Ich schwöre, ich fühle mich beim Singen tatsächlich selbst immer müde! ;) Lämmchen hingegen lacht, weint oder schweigt dabei. Ob das an meinen zugegebenermaßen bescheidenen Gesangskünsten liegt? Jedenfalls spätestens, wenn ich ihr den Arm-Puck umlege (für den Pucksack wird sie langsam zu groß) und den Schnuller in den Mund stecke, wird sie ruhig. (Mehr zu unserem Pucken könnt ihr hier lesen.) Ich flüstere ihr noch ein „Gute Nacht“ zu, streichle nochmal ihre Wange, lege ihr Schmusehündchen hin, ziehe die LaLeLu-Spieluhr auf und verlasse das Zimmer. Und wenn alles passt, war es das. Das Kind schläft recht schnell ein.

 
Der Abend gehört dann meist mir bzw. uns. Ab und an muss man vielleicht doch auch mal nach ihr schauen. Dann weint sie kurz auf, weil der Puckgurt aufgegangen ist oder der Schnulli aus dem Mund gerutscht ist. Die ersten vier Stunden sind aber am ruhigsten.

Ja und dann stellt sich mir irgendwann die Frage. Wann gehe ich schlafen? Im Vergleich zu vielen anderen Müttern und Vätern habe ich ja wirklich sehr viel von meinem Abend. Meist bin ich dann auch sehr wach und da der folgende Schlaf nicht der erholsamste ist, schiebe ich das Schlafengehen dann gerne etwas hinaus.
Eine Zeitlang bin ich um etwa 23 Uhr herum schlafen gegangen. Teilweise habe ich mich fast gezwungen, ich wollte fit am nächsten Tag sein. Aber irgendwann bemerkte ich, dass das kontraproduktiv ist. Lämmchen hat nämlich um Mitternacht und etwa 3-4 Uhr morgens herum Hypes. So nenne ich das. Ihr Schlaf wird dann sehr leicht. (Ab und zu wird sie auch richtig wach und beginnt zu plaudern und zu krakelen.) Wenn sie in dieser Phase den Schnulli nicht im Mund hat, dann merkt sie es und beginnt zu jammern. Also beuge ich mich über das Gitterbett direkt neben unserer eigenen Schlafstätte und schiebe ihr den Schnulli wieder in den Mund. Meist bleibt es aber dabei nicht. Oft muss ich das in so einem Hype bis zu sechs, sieben Mal machen und ich weiß nie ob das nächste Mal in einer, fünf oder zwanzig Minuten oder erst in ein paar Stunden ist. Ich muss zwar nicht aufstehen und die Einzelaktion ist sehr kurz aber trotzdem schlaucht es irgendwie gefühlt ständig aus dem Schlaf gerissen zu werden oder aus Angst davor erst gar nicht wieder einzuschlafen.
Da ich nicht die beste Schläferin bin (aber dennoch viel Schlaf brauche), benötigte ich mit der 23 Uhr-Schlafengeh-Variante etwas bis ich eingeschlafen war und kaum hatte ich das geschafft (oder auch nicht) rutschte ich in den ersten Hype, was mich schlaftechnisch völlig aus dem Konzept brachte. Jetzt versuche ich es mit der 24-01 Uhr Variante, nach dem ersten Hype. Obwohl ich irgendwo weniger schlafe, habe ich das Gefühl, dass es erholsamer ist, weil ich weniger oft unterbrochen werde. Einerseits bin ich sehr glücklich mit dieser Lösung, andererseits schießt mir Lämmchen neuerdings etwas quer. Früher hat sie oft bis 8 Uhr morgens geschlafen, manchmal länger manchmal kürzer. Neuerdings wird sie jedoch um 6 Uhr morgens wach. Das ist dann schon etwas mühsam! Zur Not kann ich tagsüber nachschlafen, deswegen will auch gar nicht wirklich jammern - vor allem angesichts von Eltern, bei denen es viel schlafraubender zugeht. 



Aber vor dem Kind war mir Schlaf wirklich heilig und ich habe hin und wieder schwer um ihn gekämpft. Vor ein paar Jahren hatte ich Ohrstöpsel für mich entdeckt, der reinste Segen, mein Schlaf kam so viel schneller und ich wurde nicht wegen jeder Kleinigkeit gestört. In der Schwangerschaft habe ich versucht ohne zu schlafen, wollte mich entwöhnen. Ohrstöpsel und Baby, das kann man doch nicht bringen?! Aber der Entzug gelang nicht und bald waren sie wieder mein nächtlicher Begleiter. Als Lämmchen dann da war, war ich völlig überrascht, dass so ein kleines zartes Wesen nicht auch entsprechend geräuschlos schläft. Es schnarchte, es schnorchelte, es schnaufte. Und ich lag daneben, musste lauschen ob auch der nächste Atemzug kam, konnte nicht einschlafen. Und wenn doch, nicht lange. Und dann habe ich schwarzes Mutterschaf entschieden. Die Ohrstöpsel mussten wieder her, trotz Baby. Und soll ich euch was sagen? Es ist überhaupt kein Thema! Ich höre alles was ich hören muss, beim kleinsten Wimmern bin ich wach, kann sofort reagieren. Aber die Atemgeräusche hörte ich nicht mehr und fand damit meinen Schlaf wieder.

Mein Schlaf ist auch der Grund, dass ein Familienbett kein Thema für mich ist. Ich muss mich nachts drehen und wälzen können, sonst ist das Schlafen oder besser gesagt der Schlafversuch die reinste Qual für mich. Und mit Baby würde ich das nicht können, würde zudem viel zu viel nach dem Baby fühlen, mich nicht für den Schlaf von dem Kind lösen können. Und ich gebe zu, da ist noch etwas das mich zögern lassen würde. Ich kenne ganze zwei Familien persönlich, die Familienbett praktizieren. In der einen schlief das Kind bis es 16 Jahre alt war mit im Bett, in der anderen Familie ist das Kind jetzt 12 Jahre und möchte weiterhin nicht alleine schlafen. Ich bewundere diese Familien für das Durchhaltevermögen und die Innigkeit, die vorherrschen muss, aber für mich persönlich wäre das gelinde gesagt keine Option (sofern einem das Kind die Wahl lässt, wohlgemerkt. ;))!

Lämmchen schläft neben mir in ihrem eigenen Bettchen. Es ist einerseits schön, aber natürlich auch praktisch sie nah bei mir zu haben. Andererseits gebe ich schwarzes Mutterschaf auch zu, dass ich manchmal wieder die Zeit herbeisehne, in der ich mich nachts nicht im Dunkeln ins Bett schleichen muss, um wenn möglich sofort einzuschlafen. Ich möchte im Bett vor dem Einschlafen wieder ein Buch lesen können, mit Papabock wieder kuscheln und plaudern. Aber das hat noch Zeit. Das weiß ich. Lämmchen ist erst mal wichtiger.

Euer dösiges schwarzes Mutterschaf




Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen