Freitag, 27. Mai 2016

So schaut`s aus ...

Ja, so schaut`s aus im Moment: Ein kleiner Zwischenstand kurz bevor Lämmchen 11 Monate alt wird.

Lämmchen Selfie

 Ich habe immer mehr das Gefühl, dass ich meinem Kind nicht vorgreifen muss, sondern dass es selbst anzeigt, wenn es sich weiter entwickelt und andere Bedürfnisse hat. Manchmal merke ich allerdings, dass sich wieder etwas verändert, brauche aber noch etwas Zeit um zu verstehen was nun notwendig wird und wie ich darauf reagieren soll.

Der letzte Entwicklungsschub nach „Oje, ich wachse“ ist nun durch, Lämmchen sollte nun Reihenfolgen in Handlungsabläufen verstehen anfangen. Wie so oft, hat sich bereits einiges neues Können vor und während dem Schub angedeutet. Jetzt nach dem Schub verdeutlichen sich nun die neuen Befähigungen immer mehr. So war ich nun schon am überlegen wann und wie ich Lämmchen das selbstständige Breiessen beibringen soll. Aber meine Kleine zeigt schon wann sie was wie lernen will. Neuerdings geht nichts mehr ohne Zweitlöffel beim Breifüttern und meine Kleine stochert schon fleißig mit mir in ihrem Brei herum. Natürlich nicht effizient, aber darum geht es ja auch noch nicht. 

Auch möchte sie alles wieder dahin zurück legen wo es war oder Behältnisse mit Deckel wieder verschließen usw. … Und seit sie in Österreich Treppen erklimmen geübt hat liebt sie es. Hoch in den 2. Stock muss ich sie nun nicht mehr tragen sondern nur noch absichern. :)

Als Lämmchen sich verbrannte (siehe hier) , hatte ich das riesen Glück, dass der Schub gerade endete und mein gut gelauntes und fröhliches Kind wieder zum Vorschein trat. Das half mir ungemein mit ihrer Verletzung umzugehen. In dieser Zeit kam auch noch der 7. Zahn, aber den steckte sie innerhalb ein, zwei Tagen einigermaßen gut weg.

Und obwohl der Schub vorbei war folgten dann doch wieder einige Tage echt schlechter Laune. Keine Sekunde durfte ich aus dem Raum gehen, sie schlief extrem schlecht und wachte immer wieder auf. Und sie wurde sehr weinerlich oder wütend, wenn sie etwas nicht bekam, das sie wollte oder etwas nicht so funktionierte wie sie es gerne gehabt hätte. Diese Phase dauert noch an, schwächt sich im Moment zum Glück aber etwas ab.

Während des Schubes hat Lämmchen viel geschlafen und regelmäßig gegessen. Jetzt ist alles durcheinander. Sie schläft tagsüber mehr aber dennoch völlig unregelmäßig und ist dafür nachts fitter. Tagelang war die Nacht um 5 Uhr morgens vorbei, egal ob die Kleine gut oder schlecht geschlafen hatte. Auch der Hunger kommt nicht mehr regelmäßig alle drei Stunden. Im Moment ist es da schwierig für mich den Tag zu planen und immer richtig zu interpretieren was mein Baby nun braucht. Im Moment mache ich nur kurze Ausflüge und lasse sie immer auf dieselbe Art schlafen (also derzeit nur im Bettchen und nicht unterwegs), damit sich das Ganze irgendwie wieder ein bisschen einpendeln kann.

Lämmchens Brandwunde sieht schon ganz gut aus, im Grunde ist alles abgeheilt, aber die Haut darunter ist noch zart und muss noch etwas vor Belastungen geschützt bleiben. Zum Kinderarzt müssen wir jetzt zum Glück nicht mehr. Am Sonntag entfernen wir dann den Verband. Wenn Lämmchen draußen spielt, wo alles etwas grober und scharfkantiger ist, bekommt sie von uns aber auf Anraten der Ärztin noch zum Schutz einen vorübergehenden. Ich bin froh, wenn ich dieses Thema dann endlich abschließen kann!

Das nur mal zum aktuellen Zwischenstand.

Euer sich nach Gleichmäßigkeit sehnendes schwarzes Mutterschaf




Dienstag, 24. Mai 2016

Heimaturlaub in Österreich - Fotobericht! :)




Das ist mein Heimathof in Kärnten. Früher hatten meine Großeltern noch eine Kuh und zwei, drei Schweine, deshalb haben wir auch noch einen Stall und darüber einen "Stadl" zur Heuaufbewahrung. Ich bin dann allerdings "nur" noch mit Hühnern, Katzen und einem Hund aufgewachsen. Das kleine Häuschen ist ein Gartenhäuschen und über unseren drei Garagen befindet sich noch eine Ferienwohnung (wer Interesse hat kann sich gerne melden. ;))


Früher grasten Kühe auf der Wiese hinter dem Haus, heutzutage sind es Lamas.


Gleich am ersten Tag gab es auch Action mit den Lamas. Eines büchst aus und so kommen wir immerhin noch dazu das wieder eingefangene Exemplar ganz nah zu begutachten und es zu streicheln. Es hat ein ganz kuschliges Fell!


 Den Muttertag bestreitet Lämmchen im Dirndl. 
Jetzt kann man es ja noch mit ihr machen. ;)




Die vielen Schlechtwettertage bestreiten wir im großen Elternhaus. Immerhin gibt es da viel zu entdecken. Die Videokassettensammlung meines verstorbenen Vaters, das Keyboard oder der Hoolahoop-Reifen meiner Nichte, ...






Als das Wetter wieder besser wird erkunden wir den Garten.


Meine Mutter hat so ihren eigenen praktischen Ansatz was Hochbeete angeht. Und wir haben jetzt schon zwei Ameisenhaufen mit roten Waldameisen im Garten, darauf bin ich sehr stolz. Alles in allem wirkt der Garten meiner Mutter gepflegt und leicht verwildert zugleich, das mag ich.


 
Tiere gehören bei uns mit dazu. Ein im Dorf zugelaufenes Kätzchen hat bei uns ein neues Zuhause gefunden und zeigt unserem Hund gleich mal wer hier das Sagen und die Herrschaft über die Körbchen hat. Nachts residiert die Mieze dann im Stall mit Fenster und Ausblick. Wenigstens dann hat unser Hund die Körbchen für sich allein. ;)


         
 In Köln muss ich alles wegräumen, weil mir die Katzen eventuell draufpinkeln und in Österreich muss ich alles wegräumen, weil mir unser Hund die Socken klaut und dann stolz im Maul präsentiert. Herje! ;)



 Natürlich waren wir auch viel in der Umgebung spazieren. Mal in der Manduca, mal im Kinderwagen, der noch von meiner Nichte vor Ort ist. Lämmchen lernte dabei zum ersten Mal bewusst Pferde wahr und war genauso neugierig wie auch die Pferdchen. Und der absolute Renner bei jedem Spaziergang: Pusteblumen! :)


Lämmchen bekommt von ihrer Tante und ihrer Cousine den ersten Haarschnitt, weil ich es nicht übers Herz gebracht habe auch nur eine Strähne abzuschneiden.


 Unsere regionale Speise sind die "Kärntner Nudel", Teigtaschen gefüllt mit Kartoffeln, Topfen (eine Art Quark) und Minze, die es in verschiedensten Variationen gibt. Geschlossen werden die Teigtaschen durch das "Krendeln", eine bestimmte Art den Teig einzudrehen. Nur wer dieses Krendeln beherrscht wird einen Mann finden, sagt der Volksmund. Dreimal dürft ihr raten, wer sich aus Protest und Prinzip nie an dieser Arbeit beteiligt hat. ;)






Im Aufgag zu unserer Ferienwohnung findet Lämmchen eine schöne Treppe an der sie das hochsteigen üben kann. Es macht ihr schnell großen Spaß. Oben wartet dann zur Belohnung eine Schale voller Steine und ein schöner Ausblick. Und sie hat das Kätzchen im Auge, das sich nicht so recht näher traut.




 Ab und zu besuche ich auch die Familie meiner Schwester. Dort kann Lämmchen mal mit kinderprobten Katzen auf Tuchfühlung gehen. Endlich Katzen, die nicht abhauen! :)



 Erst wird zugeguckt wie die Großen das machen und dann kann die Kleine mit ihrem eigenen Rasenmäher loslegen!








 Der Garten meiner Mutter hat viel zu bieten und Lämmchens Entdeckungsreise geht weiter.

Meine Kleine aus der Sicht einer Zecke. Wir kommen aus einem Risikogebiet, in Kärnten werden Babys deshalb schon mit 6 Monaten FSME geimpft. Hier in Köln ist das nicht so das Thema, deswegen impft mein Kinderarzt erst ab 2 Jahren. Ich hatte aber so ein schlechtes Gefühl sie während des kurzen guten Wetters im Grün krabbeln zu lassen, wie soll ich das erst im Sommer machen? Ich werde da auf jedenfall nochmal mit meinem Kinderarzt sprechen!





Noch etwas typisch Kärntnerisches/Slowenisches. Eine "Kesn". Hier wird normalerweise das Heu zum Trocknen aufgehängt.


Unser Labrador-Retriever ist ein richtiger Familienhund. Unter Aufsicht kann Lämmchen sogar mit ihm herumbalgen. Leider sind Augen gerade total spannend und sie muss da immer reingreifen. Ich musste also eher auf den armen Hund aufpassen als auf das Kind. Mein Baby hat es aber total raus sich wieder einzuschleimen und liebt es den Hund mit ihren Snacks zu füttern! 
(Und unsere Lucy liebt es auch. ;))


 Dann ist es leider passiert. Lämmchen hat sich das Händchen am Wohnzimmerofen verbrannt. :(
Genaueres dazu könnt ihr hier nachlesen. 
Letztendlich hat sie das Ganze aber ganz gut weggesteckt. Mit dem Verband kann sie auch krabbeln, Schmerzen hat sie keine. Dem deutschen Arzt verheilt die Wunde dennoch nicht schnell genug, aktuell müssen wir jeden Tag zum Verbandswechsel. Dabei mag sie eigentlich nur das Festhalten nicht, alles andere wird äußerst interessiert und still beobachtet. 
Mein tapferes kleines Mädchen!





Der Tag unseres Abfluges. Wir gehen und der Sommer kommt. Was für ein Pech mit dem Wetter! In der Hektik habe ich die Manduca in Kärnten vergessen und muss mit dem Maxicosi vorlieb nehmen. Lämmchen ist das egal, sie ist zum Glück ein sehr reisetaugliches Baby. Es ist jedoch mühsam sie so zu tragen und ich bin froh, dass Papabock uns abholt und wir (einigermaßen) wohlbehalten wieder in Köln ankommen!


Euer wieder zurück in den deutschen Alltag finden müssendes schwarzes Mutterschaf





Dienstag, 17. Mai 2016

OMG! Es ist passiert. Lämmchen hat sich verletzt!



Einer dieser Momente vor denen ich mich so gefürchtet habe. Einer dieser Momente warum ich eigentlich keine Kinder haben wollte. Ich habe ihn mir schlimm vorgestellt und es fühlt sich immer noch viel schlimmer an als ich befürchtete. Diese Sekunde habe ich immer noch vor Augen.

Ich war gerade dabei etwas wegzuräumen, das Lämmchen ggf. gefährlich hätte werden können. Und war diese eine Sekunde abgelenkt, die ich gebraucht hätte, um Lämmchen all das Leid zu ersparen. Diese Sekunde des Begreifens was gleich passiert, in der die Zeit kurz still zu stehen scheint und dann geht plötzlich alles so schnell, dass ich es nicht mehr rechtzeitig geschafft habe. Als ich mir Lämmchen schnappen konnte war es schon dran, ihr Händchen am heißen Ofen meiner Mutter. Was würde ich dafür geben, wenn ich diesen Moment hätte verhindern können. Aber es war zu spät. Lämmchen schrie. Ich lief mit Lämmchen zum Waschbecken, um ihr Händchen unter kaltes Wasser halten zu können. Lämmchen schrie. Ich versuchte klar zu bleiben. Lämmchen schrie. Es fiel mir nicht leicht mit meiner hysterischen Mutter, die ihren halben Speisekammerinhalt auf Lämmchens Wunde machen wollte und meiner Nichte, die die Situation immer wieder grausam treffend analysierte. „Sie muss irrsinnige Schmerzen haben.“ Dieser Satz, meine Gedanken, die Situation. Mein Herz schrie mit Lämmchen vor Schmerz. Ich habe versucht alles richtig zu machen, einen kühlen Kopf zu bewahren und Lämmchens Hand zu kühlen. Ich dachte ich mache alles richtig.

Und dabei habe ich alles falsch gemacht.
Ich habe überwiegend Lämmchens falsches Händchen gekühlt. 

Die Erkenntnis traf mich wie ein Schlag. Zum Glück hatte sich meine Mutter wieder gefangen und übernahm nun das Kühlen der verletzten Hand. Lämmchen hörte auf zu schreien. Und ich hatte das Gefühl ich muss zusammenbrechen. Eine Sekunde Unachtsamkeit ist das eine, aber Lämmchens Leiden unzureichend gelindert zu haben… Ich fand zwei, drei Minuten alleine. Ich musste kurz heulen, ich musste diesen Druck abbauen und schnell wieder funktionieren. Danach ging es etwas besser. 

Wir riefen den Notarzt an. Er sagte uns was zu tun sei, viel mehr könne er erst mal auch nicht machen. Lämmchen hatte mittlerweilen ein Zäpfchen intus und planschte mit ihrem Händchen im kühlen Wasser teilweise sogar vergnügt herum. Es ist erstaunlich wie gut sie mit diesen Schmerzen umging. Mittlerweilen war mein Baby schon ziemlich übermüdet und jedes Mal, wenn ich sie zu Bett bringen wollte bzw. mit ihr in mein Bett gehen wollte, bei jedem liebevollen Beruhigungsprozedere, das sonst funktionierte, schrie sie als hätte sie sich erneut verbrannt. Ich ging wieder kühlen und Lämmchen hatte wieder gute Laune. Das ging mehrere Male so bis mir klar war, dass es nicht der wieder aufflammende Schmerz war sondern dass meine Kleine nach dem Schock zu traumatisiert war für das übliche Einschlafen. Nach einem Telefonat mit meinem Freund, der ja nicht mit nach Österreich gekommen und in Köln geblieben war, ging es mir selber zumindest etwas besser. Er hat so eine ruhige, zuversichtliche Art und hat mir Kraft gegeben. Danach versuchte ich es mal ganz anders. Kein Beruhigungs- und Einschlafprozedere. Ich setzte Lämmchen neben mir ins Bett, ließ das Licht an und gab ihr, ganz pädagogisch wertvoll, mein Handy zum Spielen. Sie hantiert gerne damit herum, befühlt es, klappt es auf, mag es wenn das Display anspringt und die Musterkennung beim darüberwischen vibriert. Sie war so vertieft in ihr Spiel, dass sie nicht merkte wie ich das Licht abschaltete. Bald wurde sie immer ruhiger und irgendwann schlief sie ein, das Handy im Arm und ein Händchen auf meiner Hand …

Lämmchens Nacht war dann einigermaßen erholsam, meine gar nicht. Einerseits konnte ich kaum schlafen, weil sie auf jede meiner Bewegungen es mir bequemer zu machen reagierte und andererseits … Lämmchens Schmerz war anscheinend vorüber, meiner aber noch lange nicht.

Am nächsten Tag war meine Kleine beschämend gut gelaunt. Und das mit einer Brandblase, fast so groß wie ihr halbes Händchen! Sie schien keine Schmerzen zu haben und ich achtete nur darauf, dass sie die schützende Brandblase nicht zu sehr belastete. 

Mittlerweilen waren wir bei der Kinderärztin. Nach einigem Abwägen haben wir uns entschlossen die Blase aufzustechen und zu verbinden. Wenn sie unterwegs oder beim Rückflug aufgegangen wäre, wäre es schwierig alles sicher und schnell zu versorgen. Und Lämmchen ständig vom Krabbeln abhalten zu müssen war auch nicht so ganz das Wahre. Als es zur Sache ging mit dem Aufstechen hielt ich Lämmchen fest und drehte mich weg, den Anblick konnte ich nicht ertragen. Lämmchen heulte und ich befürchtete neues Leid. Aber es war nur das Festhalten. Als Ärztin und Assistentin tatsächlich loslegten wurde meine Kleine ganz still und schaute fasziniert zu was passierte.
Es tut mir so schrecklich weh, wenn ich daran denke, dass Lämmchen solche Schmerzen erleiden musste. (Und es tut auch weh, wenn ich nicht daran denke. Es erschöpft mich ständig.) So unnötig, so grausam. Dafür hat sie das alles aber erstaunlich gut weggesteckt. Der Entwicklungsschub scheint vorbei, das neueste Zähnchen ist raus und mit ihrer Verletzung scheint sie gut gelaunt und ohne größere Probleme klar zu kommen. Jetzt bleibt nur zu hoffen, dass alles gut verheilt.

Vor allem Lämmchens Händchen. 

Aber auch mein Herz muss heilen. Und mein Selbstbewusstsein. 10 Monate war Lämmchen weder krank, noch hat sie sich nennenswert verletzt (Blaue Flecken u.ä. mal ausgenommen). Das hat mir ein gutes Gefühl gegeben, eine gewisse Leichtigkeit, Zuversicht und Stärke für das Kind. Und jetzt ist all das weg. Ich habe das so sehr gebraucht, denn ich habe lange mit mir gehadert ob ich ein Kind möchte, ob ich so etwas schaffe, ob ich mit dieser Verantwortung und Verletzbarkeit klarkomme.

Aber was bleibt mir anderes über. Ich muss mir die Stärke und das positive Gefühl wieder aufbauen. Und mir selbst verzeihen. Und aus meinen Fehlern lernen. Für mein Lämmchen. Aber im Moment kämpfe ich noch. Mit diesem Schmerz, mit dieser Schuld.

Euer erschüttertes schwarzes Mutterschaf





Samstag, 14. Mai 2016

Ein österreichisches Zähnchen und Schläfchen- und Laufstall-Beichten!



Lämmchen und das schwarze Mutterschaf in Österreich

Unsere Tage in Österreich sind nicht besonders spektakulär. Nach den letzten turbulenten Tagen bin ich aber auch ganz dankbar dafür. Nach dem schwarzen Muttertag haben meine Mutter und ich auch doch bald wieder unseren normal herzlichen Umgang miteinander wiedergefunden. Die ersten Tage nach dem Muttertag fühlte ich mich allerdings sehr alleine hier in Österreich. Denn so ein fieser Magen-Darm-Virus hat auch meine Mutter und meine Nichte niedergestreckt. Wenn der Virus wirklich von Lämmchen kam, dann ist sie die reinste Biowaffe! Also musste ich mich wieder um eine Kranke kümmern bzw. sie vor allem schlafen lassen und war die ganze Zeit mit Lämmchen allein. Nach der Genesung wurde es zum Glück etwas besser, meine Nichte und meine Schwester kamen zumindest nach der Arbeit bzw. der Schule auf einen kurzen Sprung vorbei. Das Wetter war hier in Österreich leider nicht so schön wie in Deutschland und so konnte ich auch nicht so viel mit Lämmchen unterwegs sein. 
Aber nun ist ja Pfingsten und ich kann etwas mehr Zeit mit meiner restlichen Familie verbringen. Meine Nichte ist mit ihren 11 Jahren wirklich die perfekte Babysitterin und Lämmchen strahlt sie mit einer solchen Begeisterung an, es ist wirklich eine Wonne die beiden zu beobachten und wirklich eine große Entlastung für mich.

Lämmchens Beisserchen

Lämmchen war ja in der letzten Zeit besonders anspruchsvoll und anstrengend, so sehr, dass ich schon gar nicht mehr glauben konnte, dass es wirklich nur am Schub lag.  Und als sie noch mehr sabberte als sonst, konnte ich das obligatorische „Sie bekommt sicher Zähne.“, auch nicht mehr so von der Hand weisen. Also sind wir Lämmchen mit Löffel und Taschenlampe zuleibe gerückt und haben mal wieder den Kampf mit ihrer Zunge aufgenommen, die irgendwie automatisch jeden Blick auf die unteren Zahnreihen verhindern will. Zumindest ein kleines neues Zähnchen haben wir entdeckt! 
Stimmt das doch immer wieder… immer diese Zähne!!! 
Jetzt wo es durchgebrochen ist, hellt sich die Stimmung meiner Kleinen auch wieder merklich auf.

Die Schläfchen-Beichte

Was bei Lämmchen noch immer durcheinander ist sind die Tagesschläfchen. Irgendwie schläft Lämmchen tagsüber auf einmal länger und hält nicht mehr ganz so lange durch wie sonst. Was zur Folge hat, dass der Tag für ihre drei Schläfchen irgendwie zu kurz ist und sie abends quietschfidel und vor 21-22 Uhr nicht ins Bett zu bekommen ist. Also ich weiß ja nicht ob ich jetzt ein großes Sakrileg beichte oder ob andere das auch machen … aber wenn das mit den Tagesschläfchen so aus dem Ruder läuft, dann versuche ich da schon „korrigierend“ einzugreifen. Zum einen liegt es ja sowieso immer an dem variablen und persönlichen Empfinden ob man ein Kind beim allerersten Müdigkeitsanzeichen gleich ins Bett verfrachtet oder ob man sich etwas Zeit lässt und die eine oder andere Müdigkeitswelle abwartet, bis es dann doch wieder ein Weilchen klappt mit dem wach und fit sein. Und zum anderen kürze ich manchmal - wenn auch mit schwerem Herzen - das letzte Schläfchen ein bisschen ab, wenn ich merke, dass das Ganze hinten raus zu viel des Guten wird. 
Bin ich nun wieder das absolut schwarze Mutterschaf oder gilt das noch als sozial akzeptiert? Jedenfalls war meine Intention gestern die drei Tagesschläfchen zu zweien zu machen, damit ich das Kind früher ins Bett bekomme. Da das Kind derzeit tagsüber mehr als die übliche halbe Stunde schläft, ist das überhaupt möglich. Das mit den zwei Tagesschläfchen hat dann auch super geklappt, früher ins Bett bekommen hab ich das Kind trotzdem nicht. Dafür ist Lämmchen morgens zwei Stunden früher aufgewacht! 
Tsss. So war das nicht geplant!

Die Laufstall-Beichte

Und noch etwas muss ich schwarzes Mutterschaf beichten. Für mich persönlich ist ein „Laufstall“ einfach absolut notwendig. Ich möchte das Kind einfach unkompliziert und auf die Schnelle sicher aufgehoben wissen, wenn ich mal eben etwas erledigen muss, das mit Kind nicht so einfach geht. Ja, ich nehme mir ein wenig persönliche Freiheit auf Kosten der Freiheit des Kindes heraus. Das brauche ich einfach und darauf möchte ich nicht verzichten. Aber weil man damit heutzutage ja viel zu sehr den Entdeckerdrang und Persönlichkeitsrechte des Kindes beschneidet, versuche ich Lämmchens Zeit in ihrer Sicherheitsverwahrung wirklich auf ein Minimum zu reduzieren. 
Ist doch gut so, denkt ihr? 
Pustekuchen! 
Das Ganze hat nämlich einen Haken! Da ich das Kind da wirklich nur reinsetze, um schnell was erledigen zu gehen und sie danach gleich wieder raushole, ist es für Lämmchen bei weitem nicht so entspannt wie es sein könnte. Jetzt hat sie nämlich gelernt, dass ich weggehe, wenn sie da rein kommt und ist sofort absolut untröstlich. Und sobald sie nur meine Schritte hört und mich sieht, ist sie absolut untröstlich bis sie nicht wie erwartet sofort wieder rausgehoben wird. Das heißt, dass ich auch nicht mehr in die Nähe des entsprechenden Zimmers kann, um noch etwas zu holen, zu erledigen o.ä. ohne eine mittlere Tragödie auszulösen. Das Ganze ist so nicht schön für Lämmchen, dabei weiß ich, dass es auch ganz anders gehen kann. Ich habe sie heimlich in dem Ställchen schon so hochkonzentriert und zufrieden spielen sehen! Und ich sehe wie viel Spaß sie da drin haben kann, wenn einer meiner Familienangehörigen sie da rein setzt. 
Nur eben bei mir nicht.
Und wisst ihr was? 
Dieses Mal pfeife ich auf das ganze „ein Baby braucht die absolute Freiheit“-Gedöns. Ich setze Lämmchen nun auch immer wieder mal so in den Laufstall und setze mich neben sie, spiele mit ihr, beobachte nur, ziehe mich auch mal etwas im gleichen Raum zurück oder mache auch mal kurze Erledigungen in anderen Räumen. Und es stellen sich auch langsam Erfolge ein! Es ist nur noch ab und an Stress für Lämmchen, sie geht gelassener damit um und freut sich manchmal einfach nur darauf nun an das Spielzeug zu kommen, an das sie nicht immer kann oder an dem Gitter stehen und seitwärts gehen zu üben. 

So, jetzt aber genug gebeichtet. Jetzt seid ihr dran! Ich werde ja nicht die Einzige sein, die nicht politisch korrekt ist oder? ;)

Euer Songcontest guckendes schwarzes Mutterschaf

Mittwoch, 11. Mai 2016

Die letzte Woche: Krankheiten, Flug nach Österreich, Klassentreffen und ein schwarzer Muttertag



Folgend erzähle ich euch von den letzten Tagen, auch von unserem noch andauernden Österreich-Heimaturlaub. Einen Fotobericht bekommt ihr auch noch, aber erst wenn ich wieder in Deutschland bin, denn hier ist meine Internet-Einrichtung äußerst bedürftig. Wie es im Winter bei uns in Österreich ausgesehen hat und war könnt ihr hier nachschauen.

Lämmchen ist das erste Mal krank

Wie ihr vielleicht auf Facebook schon mitbekommen habt, ist Lämmchen zum ersten Mal seit 10 Monaten krank geworden. Wir waren gerade bei den Quasi-Schwiegereltern Nähe Mannheim, als wir nach einer anstrengenden Nacht mit Lämmchen bemerkten, dass da mehr ist als nur einfache Müdigkeit. Die Kleine schlief tagsüber viel und sackte einem immer wieder gegen die Brust, wenn man sie im Arm hielt, zudem hatte sie eine ordentlich laufende Nase. Wir mussten mit unserem kranken Kind dann noch die Rückreise nach Köln im Zug antreten und unser Baby schlief dabei die meiste Zeit auf Papas Arm. Zu Hause angekommen konnte ich dann Fieber messen, die Kleine hatte 39 Grad. Ich ließ das Fieber arbeiten und sorgte einfach nur, dass Lämmchen schlafen konnte, um sich auszukurieren. Nachts ging das dann irgendwann nicht mehr alleine und so wanderte ich auf die Couch in Lämmchens Zimmer aus und nahm die Kleine zu mir, damit Papabock schlafen konnte. Mein Mädchen schmiegte sich an mich und tastete im Schlaf immer wieder nach mir, ich musste sie laufend ganz eng bei mir halten und schlief selbst wenig und schlecht. So ging das noch einige Nächte und auch Mittagsschläfchen lang, nach dem Fieber kam dann der Durchfall. Zum Glück trank Lämmchen zumindest die Fläschchen mit Milch und Wasser gut, sodass ich mir um Dehydrierung nicht direkt Sorgen machen mussten. Zum Kinderarzt ging ich auf Nummer sicher mit ihr, schließlich wollten wir ja in wenigen Tagen nach Österreich fliegen. Den Durchfall bekamen wir dann mit der empfohlenen Heilnahrung gerade noch rechtzeitig vor dem Flug in den Griff. Dass der Durchfall nicht nur eine Nebenerscheinung vom Fieber bei Lämmchen war, sondern wohl ein Magen-Darm-Virus zusätzlich zum Erkältungsinfekt, merkte ich dann als es Papabock ebenfalls erwischte. So versorgte ich dann zwei Kranke bis auch ich dran war! Glück im Unglück, dass Papabock dann wieder einigermaßen funktionsfähig war und sich um die Kleine kümmern konnte. 

Lämmchen und ihr schwarzes Mutterschaf fliegen zum ersten Mal alleine nach Österreich

Am Tag des Fluges nach Österreich waren unser Baby und ich gerade fit genug, um alles zu bewältigen. Zum Glück hatte Papabock an diesem Tag doch frei bekommen und konnte uns zum Flughafen bringen. Auf dem Weg dorthin fielen einige Treppen und Lifte aus und ich war froh, dass er dabei war. So ganz bei Kräften war ich noch nicht und Lämmchen vorne in der Trage, ein vollbeladener Wickelrucksack auf dem Rücken und dann noch der schwere Koffer hätten mich wahrscheinlich zu diesem Zeitpunkt an meine körperlichen Grenzen gebracht. Beim Check-In schlief Lämmchen dann in der Manduca ein und ich wartete mit der Flughafen-Kontrolle solange es nur ging, damit sie einigermaßen genug Schlaf bekam. Nach einer herzlichen Verabschiedung von Papabock, Lämmchen machte auch ganz rührend „Winke, Winke“, ging es dann alleine durch die Kontrolle. Die Sicherheits-Leute waren freundlich und hielten meine Kleine, was sie ganz spannend fand, sogar abgetastet wurde sie, was ebenfalls lustig für sie war. Mein Wickelrucksack wurde dann auch noch auf Sprengstoff getestet. (Natürlich negativ. ;)) Beim letzten Sicherheitsangestellten, der sie inzwischen hielt,  fremdelte sie schließlich doch ein wenig, aber da war ich zum Glück grade fertig, um sie wieder in die Manduca zu nehmen. Der Flug selbst verlief absolut problemlos, wir blätterten gemeinsam in der Bordzeitschrift oder sie hantierte am Vordersitz herum. Ich kam sogar zu meinem Bordimbiss, während sie an ihrem Zwieback kaute. Wickeln bot sich auch an und ich nutzte dafür die Zeit im Flugzeug. Es war ganz schön eng, aber da es Lämmchen glücklicherweise vor Ort ganz interessant fand, klappte auch das problemlos. Selbst am Kofferband fluppte es, mein Koffer kam als erstes und wir wurden freudestrahlend von meiner Nichte und meinem Schwager empfangen. 

Lämmchen kommt zum zweiten Mal in der österreichischen Familie an

Auf der einstündigen Autofahrt vom Flughafen zu meinem Heimatort, konnte Lämmchen prima schlafen und so war sie fit, um ihre Großmutter ein zweites Mal wieder neu kennenzulernen. Meine Mutter,  meine Schwester mit meinem Schwager und meine Nichte saßen dann im Garten und wir plauderten während Lämmchen Haus und Hof inspizierte. Ein wenig Action gab es dann noch als ein Lama auf der Wiese in unserem Garten ausgebrochen ist (früher waren es Kühe, die Zeiten ändern sich eben ;)). Aber immerhin konnte Lämmchen so auch mal ganz nah dran an das wieder eingefangene Tier und es streicheln.

Des schwarzen Mutterschafs erstes Klassentreffen

Gleich am nächsten Tag stand mein erstes Klassentreffen an. Da ich sowieso die ganze Zeit mit Lämmchen zu tun hatte, die zur Zeit etwas anspruchsvoller ist und mitten im Schub steckt, hab ich mir da gar nicht so viele Gedanken gemacht und wurde gerade so noch mit allem fertig, als mich eine Freundin für das Treffen abholte. Meine Schwester, meine Nichte und meine Mutter sollten auf die Kleine währenddessen aufpassen und ich schrieb neben mündlichen Erklärungen noch eine „Bedienungsanleitung“. Das wieder vom Baby-Modus runterkommen und sich nur auf mich konzentrieren können brauchte etwas Zeit, aber dann war es echt schön, die alten Gesichter von früher wieder zu sehen und sich zu wundern wie sehr sich die einen und die anderen gar nicht verändert haben. Es gab Sekt, von dem ich mir nur ein Gläschen gönnte, ein Gruppenfoto, eine Präsi mit alten Fotos von früher und leckeres Essen. Dann wurde ich jedoch je durch einen Anruf herausgerissen. Meine Familie kriegte Lämmchen einfach nicht zum Schlafen bezüglich ihres letzten Tagesschläfchen und sie wurde immer überdrehter und verheulter. So verabschiedete ich mich leider viel zu früh und kümmerte mich um mein armes Kind. Um ihr weitere Einschlafszenen zu ersparen legte ich mich mit ihr zusammen hin. Sie wehrte sich noch ein wenig aber schließlich schaffte sie es doch endlich, selbst im Schlaf tastete sie immer noch nach mir. Es war auch das erste Mal das jemand anderer als Papabock oder ich sie schlafen legen sollte und es tat mir leid, dass es nicht geklappt hatte. Wir hatten leider keine Zeit um es schrittweise zu versuchen. 

Ein schwarzer Muttertag

Die letzten Tage, Lämmchens Krankheit bzw. danach recht anstrengendes Befinden, meine Krankheit, der Stress um den Flug und zu guter Letzt die Sorge um Lämmchen, weil sie ohne mich nicht einschlafen konnte und letztendlich keine gute Zeit hatte, weil ich auf dem Klassentreffen war, … das hat mich wohl alles mehr gestresst und belastet als ich dachte. Deshalb geriet ich dann wegen einer Kleinigkeit mit meiner Mutter aneinander. Meine Mutter ist sehr …, ich drücke es mal wohlwollend positiv aus: meine Mutter gibt gerne den Ton an, lässt sich von den Gefühlen und Empfinden anderer nicht sehr beirren und schaut auf ihr Geld. Sie ist zudem nicht mehr die Jüngste und das Alter macht ja bekanntlich sehr festgefahren. (Versteht mich nicht falsch, ich hatte eine schöne Kindheit und liebe meine Mutter, auch wenn sie der durchaus fürsorgliche aber „ich weiß am besten was du brauchst, egal was du mir auch signalisieren magst“-Typ ist.) Und auf der anderen Seite ich, etwas ausgepumpt, dünnhäutig und nicht mehr die Kraft habend meine von ihr abgelehnten Bedürfnisse und Regenerationswünsche diplomatisch zu verdeutlichen. Sprich: Mir war kalt und meine Mutter weigerte sich für mich die Fußbodenheizung im Badezimmer in Betrieb zu nehmen. Daraufhin warf ich ihr die oben geschönten Eigenschaften ziemlich ungeschönt an den Kopf.
Und am nächsten Tag Muttertag. Super Timing! Trotz allem konnte und kann ich mich nicht entschuldigen. Der Inhalt ist nun mal das was ich meine. Und der Ton, ja, den hätte ich anders wählen können. Oder nein, eigentlich nicht, nicht zu diesem Zeitpunkt. Ich habe schon so oft diplomatisch sein müssen, während mir meine Mutter im Streit ziemlich respektlos in Inhalt und Ton gegenübertrat (was für sie aufgrund des Mutter-Kind-Gefälles nicht weiter auffällig ist). 

Lämmchens Verfassung

So, jetzt aber genug Privates ausgeplaudert. Lasst uns wieder auf das Wichtigste in meinem Leben und in diesem Blog zurückkommen, Lämmchen. Während des Fiebers ging es Lämmchen wirklich schlecht, sie war völlig matt und k.o. Den Durchfall steckte sie einigermaßen gut weg, aber sie schlief sehr viel. Die laufende Nase hat Lämmchen immer noch, auch die Tagesschläfchen sind noch länger als sonst und ab und an zeigt sie sich auch etwas erschöpft. So ganz fit ist sie noch nicht, auch wenn man das auf den ersten Blick nicht merken würde. Ansonsten setzt zurzeit der aktuelle Entwicklungsschub voll ein. Sie ist sehr anspruchsvoll, weint sofort wegen Kleinigkeiten, schnell wird ihr etwas langweilig - sie wird auch richtig sauer, wenn beim Spielen etwas nicht so klappt wie sie sich das vorstellt- und ich darf mich kaum von ihr lösen. Die Nächte sind entsprechend auch eher mühsam und hin und wieder kommt sie nur noch bei mir in meinem Bett einigermaßen zur Ruhe. Wir haben es wohl beide nicht einfach im Moment. Kann das sein, dass die Schübe immer schlimmer werden oder bahnen sich schon wieder die nächsten Zähne an?!

Mehr von unserem Treiben in Österreich dann im nächsten Post!


Euer geschlauchtes schwarzes Mutterschaf