Den Ursprungsbeitrag zu dieser Blogparade von Rubbelbatz könnt ihr hier nachlesen.
Ich denke die ganze Zeit darüber nach, was
ich vor der Schwangerschaft noch erledigen oder anders machen hätte können. Und
natürlich gibt es da die Klassiker: so viel wie möglich reisen, so viel wie
möglich ausgehen – auch als Paar, so viel wie möglich schlafen, … Klar trifft
das grundsätzlich auch auf mich zu.
Aber machen wir uns nichts vor! Ich war 37
Jahre alt als ich schwanger war. Wenn ich bis dahin noch nicht genug ausgegangen
bin, dann weiß ich auch nicht! Ich war auf so vielen Partys, in so vielen
Lokalen, ich habe schon so ausgelassen in meinem Leben gefeiert, … ich erinnere
mich gerne daran, bin dankbar für diesen Erfahrungsschatz. Aber es gibt mir
nicht mehr so viel wie früher. Die paar Male, die ich noch richtig Lust habe mal
wieder auszugehen, die kann ich mir selbst jetzt als Mutter noch entsprechend
organisieren und gönnen.
Und Reisen. Reisen kann man nie genug. Es wird immer
Orte geben an die man noch möchte, Trips, von denen man denkt, dass man sie
noch machen muss. Oder Urlaube, denen man hinterherschmachtet. Egal ob man viel
oder wenig unterwegs war. Wenn es einem wirklich wichtig ist, dann wird man
diese Reisen auch mit Kind machen. Und wenn nicht, … dann ist Einem eben
anderes wichtiger.
Und schlafen, … ich habe eine tolle, entspannte aber auch
aktive Schwangerschaft genossen (bis auf die ersten Monate Übelkeit). Ich habe
viel geschlafen. Ich liebte meine spontanen Nickerchen auf der Couch, … oder überall wo ich grade müde wurde. Ich habe
es genossen. Aber wirklich genutzt hat es mir für den gestörten Schlaf jetzt
auch nicht, vorschlafen ist nun mal leider nicht möglich.
Es war mir auch schon vorher klar, dass ich
nicht all das organisieren wollte, was in den typischen Checklisten so steht.
Das war mir alles zu viel! Wer braucht das alles? Sind (werdende) Eltern
wirklich so leichte Opfer des Materialis- und Kapitalismus? Macht man eine gute
Elternschaft heutzutage wirklich nur noch daran fest wieviele Möbelstücke und
Hilfsmaterialien man anhäuft und vor allem wie hübsch diese sind?
Ich habe mich
mit Großmüttern besprochen, um herauszufinden was tatsächlich notwendig ist,
wie es einfacher auch geht. Und bin in mich gegangen, was ist mir wichtig, was
macht es mir einfacher, wo will ich noch unentschieden bleiben, was kann ich
auch später noch besorgen? Ich bin kein Minimalist und ich lebe beileibe nicht
spartanisch, aber ich will auch mit Kind nicht in einer Flut an Dingen
untergehen oder mich darüber definieren.
Wie immer bei komplexen Thematiken gibt es
gerade ums Baby so viele unterschiedliche Meinungen, Ansichten, ja selbst
scheinbare Fakten und Expertenwissen. Oft sogar nicht nur unterschiedlich
sondern auch gegenläufig. Es ist schwer sich hier zurecht zu finden, gerade als
Neuling, aber auch noch später. Besonders faszinierend finde ich jene, die
einem sagen man soll auf sich selbst hören - natürlich immer nur solange man
genauso handelt wie sie selbst. Wichtig ist in diesem Wust an Wissen und
Ansichten, dass man offen bleibt, sich alles anhört und letztendlich selbst für sich und sein
Leben abwägt. Wichtig empfinde ich es auch ein Gefühl dafür zu bekommen was vielleicht
tatsächlich eine ernste und schwerwiegende Sache ist und was einfach nur subjektive
Ansätze sind, die mehr oder weniger alle irgendwo ihre Berechtigung haben. Das
meiste ist eigentlich alles halb so wild, man kann gar nicht so viel falsch
machen – außer sich unnötig verrückt! ;)
Ihr seht schon. Ich bin kein Freund von
Ratschlägen. Was in meinem Leben funktioniert oder auch nicht, muss noch lange
nicht bei jemanden anderen das Mittel der Wahl sein.
Trotzdem habe ich einen Tipp an werdende
Eltern. Lebt bewusst, egal was ihr macht. Egal ob ihr noch mal auf Reisen, aus
oder essen geht oder ob ihr einfach nur faulenzt oder ob ihr das macht, was ihr
immer macht. Völlig egal was … das wie macht es aus. Kostet aus was ihr macht,
lebt im hier und jetzt, macht alles in Ruhe. Denn mit Kind ist das sehr schwer
und je geübter ihr darin seid, desto leichter wird es euch danach auch fallen.
Mit einem Baby rutscht man so schnell in einen automatischen Ablauf, der immer
wieder von vorne anfängt. Manchmal werdet ihr euch vielleicht wie ein Roboter
vorkommen, fremdgesteuert. Voller Verantwortung und Gedanken für ein anderes
Wesen. Was wird das Baby gleich noch brauchen, was muss ich noch erledigen, was
mache ich wenn dieses und jenes passiert, ... Momente in denen ihr einfach nur
euch selbst, Ruhe, Glück, Einssein mit eurem Kind verspürt sind manchmal relativ
selten und man muss acht geben sie nicht in der Hast und in der Geschäftigkeit
zu verpassen. Denn eigentlich sind es doch genau diese Momente auf die es
ankommt!?
Euer eigentlich ganz zufriedenes schwarzes
Mutterschaf
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen