Sonntag, 13. März 2016

Blogparade Rubbelbatz – wenn ich das vor dem ersten Kind gewusst hätte …



Den Ursprungsbeitrag zu dieser Blogparade von Rubbelbatz könnt ihr hier nachlesen.

Ich denke die ganze Zeit darüber nach, was ich vor der Schwangerschaft noch erledigen oder anders machen hätte können. Und natürlich gibt es da die Klassiker: so viel wie möglich reisen, so viel wie möglich ausgehen – auch als Paar, so viel wie möglich schlafen, … Klar trifft das grundsätzlich auch auf mich zu. 

Aber machen wir uns nichts vor! Ich war 37 Jahre alt als ich schwanger war. Wenn ich bis dahin noch nicht genug ausgegangen bin, dann weiß ich auch nicht! Ich war auf so vielen Partys, in so vielen Lokalen, ich habe schon so ausgelassen in meinem Leben gefeiert, … ich erinnere mich gerne daran, bin dankbar für diesen Erfahrungsschatz. Aber es gibt mir nicht mehr so viel wie früher. Die paar Male, die ich noch richtig Lust habe mal wieder auszugehen, die kann ich mir selbst jetzt als Mutter noch entsprechend organisieren und gönnen. 
Und Reisen. Reisen kann man nie genug. Es wird immer Orte geben an die man noch möchte, Trips, von denen man denkt, dass man sie noch machen muss. Oder Urlaube, denen man hinterherschmachtet. Egal ob man viel oder wenig unterwegs war. Wenn es einem wirklich wichtig ist, dann wird man diese Reisen auch mit Kind machen. Und wenn nicht, … dann ist Einem eben anderes wichtiger. 
Und schlafen, … ich habe eine tolle, entspannte aber auch aktive Schwangerschaft genossen (bis auf die ersten Monate Übelkeit). Ich habe viel geschlafen. Ich liebte meine spontanen Nickerchen auf der Couch, …  oder überall wo ich grade müde wurde. Ich habe es genossen. Aber wirklich genutzt hat es mir für den gestörten Schlaf jetzt auch nicht, vorschlafen ist nun mal leider nicht möglich.

Es war mir auch schon vorher klar, dass ich nicht all das organisieren wollte, was in den typischen Checklisten so steht. Das war mir alles zu viel! Wer braucht das alles? Sind (werdende) Eltern wirklich so leichte Opfer des Materialis- und Kapitalismus? Macht man eine gute Elternschaft heutzutage wirklich nur noch daran fest wieviele Möbelstücke und Hilfsmaterialien man anhäuft und vor allem wie hübsch diese sind? 
Ich habe mich mit Großmüttern besprochen, um herauszufinden was tatsächlich notwendig ist, wie es einfacher auch geht. Und bin in mich gegangen, was ist mir wichtig, was macht es mir einfacher, wo will ich noch unentschieden bleiben, was kann ich auch später noch besorgen? Ich bin kein Minimalist und ich lebe beileibe nicht spartanisch, aber ich will auch mit Kind nicht in einer Flut an Dingen untergehen oder mich darüber definieren.

Wie immer bei komplexen Thematiken gibt es gerade ums Baby so viele unterschiedliche Meinungen, Ansichten, ja selbst scheinbare Fakten und Expertenwissen. Oft sogar nicht nur unterschiedlich sondern auch gegenläufig. Es ist schwer sich hier zurecht zu finden, gerade als Neuling, aber auch noch später. Besonders faszinierend finde ich jene, die einem sagen man soll auf sich selbst hören - natürlich immer nur solange man genauso handelt wie sie selbst. Wichtig ist in diesem Wust an Wissen und Ansichten, dass man offen bleibt, sich alles anhört und letztendlich selbst für sich und sein Leben abwägt. Wichtig empfinde ich es auch ein Gefühl dafür zu bekommen was vielleicht tatsächlich eine ernste und schwerwiegende Sache ist und was einfach nur subjektive Ansätze sind, die mehr oder weniger alle irgendwo ihre Berechtigung haben. Das meiste ist eigentlich alles halb so wild, man kann gar nicht so viel falsch machen – außer sich unnötig verrückt! ;)

Ihr seht schon. Ich bin kein Freund von Ratschlägen. Was in meinem Leben funktioniert oder auch nicht, muss noch lange nicht bei jemanden anderen das Mittel der Wahl sein. 

Trotzdem habe ich einen Tipp an werdende Eltern. Lebt bewusst, egal was ihr macht. Egal ob ihr noch mal auf Reisen, aus oder essen geht oder ob ihr einfach nur faulenzt oder ob ihr das macht, was ihr immer macht. Völlig egal was … das wie macht es aus. Kostet aus was ihr macht, lebt im hier und jetzt, macht alles in Ruhe. Denn mit Kind ist das sehr schwer und je geübter ihr darin seid, desto leichter wird es euch danach auch fallen. Mit einem Baby rutscht man so schnell in einen automatischen Ablauf, der immer wieder von vorne anfängt. Manchmal werdet ihr euch vielleicht wie ein Roboter vorkommen, fremdgesteuert. Voller Verantwortung und Gedanken für ein anderes Wesen. Was wird das Baby gleich noch brauchen, was muss ich noch erledigen, was mache ich wenn dieses und jenes passiert, ... Momente in denen ihr einfach nur euch selbst, Ruhe, Glück, Einssein mit eurem Kind verspürt sind manchmal relativ selten und man muss acht geben sie nicht in der Hast und in der Geschäftigkeit zu verpassen. Denn eigentlich sind es doch genau diese Momente auf die es ankommt!?

Euer eigentlich ganz zufriedenes schwarzes Mutterschaf





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