Nachdem es beim Zahnen
etwas anstrengend wurde und Lämmchen öfter in meinem Bett schlief als mir lieb
war und ich entsprechend noch schlechter schlief als sonst, habe ich einen
Entschluss gefasst.
Ich hatte es so satt
nachts, heimlich, im Dunkeln in mein Bett schleichen zu müssen, um sofort zu
schlafen. Keine Gespräche, ja geschweige denn Kuscheln und mehr mit dem Partner
waren dort möglich. Kein Lesen von Büchern im Bett bis die Augen müde werden.
Jeden Huster, jeden Nieser, jedes Hüsteln oder Kratzen im Hals musste ich mir
verkneifen. Ich musste mich dafür raus schleichen oder wenn ich das nicht mehr
geschafft habe, dann musste ich riskieren Lämmchen zu wecken und hochschrecken
zu lassen. Zudem kommt es öfter vor, dass das Kind nachts im Schlaf kurz
aufheult. Ich bin jedes Mal dabei hochgeschreckt, voller Adrenalin. Mein Baby
schlief selig weiter, ich lag dann erst mal hellwach.
Ich war erschöpft, ich
wollte das nicht mehr. Ich wollte wenigstens ein bisschen meiner Schlaf- und zu
Bettgeh-Kultur bewahren, um daraus wieder Kraft schöpfen zu können. Lämmchen
soll nun nicht mehr in ihrem Bett neben mir schlafen, sondern in ihrem
eigenen Zimmer. Klingt nach einem riesigen Einschnitt. Wie kann man
Distanz zu seinem Kind suchen? Es ist nicht natürlich. Es ist viel zu früh. Es
widerspricht dem was das Kind braucht. Wirklich? Braucht MEIN Kind es mit mir
im gleichen Raum zu schlafen? Ich bin mir da ehrlich gesagt nicht sicher. Denn
da meine Kleine mehr oder weniger von Anfang an ohne Probleme gewohnt war alleine
einzuschlafen, ergab sich nun eigentlich nichts woraus ich schließen könnte, dass
mein Kind sich nun im Nebenzimmer anders oder unglücklicher fühlt. Die Nächte
verlaufen gleich wie bisher. Anders ist lediglich, dass es vielleicht ein paar
Sekunden mehr braucht bis jemand kommt, wenn sie heult. Wenn sonst nichts mehr hilft, kann sie auch immer noch bei uns im Bett schlafen.
Es heißt bedürfnisorientiert
sei das Attachment Parenting. Nun ich denke, wenn ein Bedürfnis in dem Sinn
nicht besteht, dann muss ich es auch nicht unbedingt erfüllen, oder? (Ihr seht wie
zwiegespalten ich noch bin. Da sehe ich die Eltern, die schon längst getrennte
Zimmer praktizieren und das Theater gar nicht verstehen und dort die Eltern,
die sich am Attachment Parenting orientieren und vermutlich um meine scheinbar verlorene Verbindung zu dem Kind trauern. Und ich schwarzes Mutterschaf dazwischen! ;))
Aber ich denke der Erfolg
gibt mir einfach recht. In meinem Fall, bei meinem Lämmchen. Auch wenn es zwischendurch
immer wieder noch anstrengende Nächte gibt, die durchgeschlafenen Nächte häufen
sich nun. Und ich spreche nicht von 6 Stunden durchschlafen, ich spreche
von 11 Stunden. Quasi Schlafparadies! ;)
Ich schreibe dies erstmals in
meinem Schlafzimmer. Eingekuschelt in meine Bettdecke. Gleich werde ich den
Laptop einfach zur Seite legen, mich umdrehen und einfach einschlafen. Keinerlei Schlafprobleme derzeit. Liegt an den Tabletten. Nein, keine Schlaftabletten!!!
Tabletten gegen meine Pollenallergie. Aber die Wirkung erscheint mir
diesbezüglich sehr ähnlich. Trotz der -zurzeit- immer besser werdenden Nächte könnte
die ganze Zeit schlafen, nachts sowieso aber auch tags. Ich hätte auch gar
keine Skrupel den Haushalt sein zu lassen und während Lämmchens Tageschläfchen
mal eben wieder in mein Bett zu kriechen. Aber bei den lediglich 30 Minuten-Päuschen gibt das irgendwie nix! (Mein Kind kann Powernapping und ich
nicht. Ob ich jetzt durch ein Schlafprogramm muss? ;))
Euer dösiges schwarzes
Mutterschaf
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