Donnerstag, 21. April 2016

Schlaf 2.0 - Ein tiefer Einschnitt, der eigentlich keiner ist



Nachdem es beim Zahnen etwas anstrengend wurde und Lämmchen öfter in meinem Bett schlief als mir lieb war und ich entsprechend noch schlechter schlief als sonst, habe ich einen Entschluss gefasst. 

Ich hatte es so satt nachts, heimlich, im Dunkeln in mein Bett schleichen zu müssen, um sofort zu schlafen. Keine Gespräche, ja geschweige denn Kuscheln und mehr mit dem Partner waren dort möglich. Kein Lesen von Büchern im Bett bis die Augen müde werden. Jeden Huster, jeden Nieser, jedes Hüsteln oder Kratzen im Hals musste ich mir verkneifen. Ich musste mich dafür raus schleichen oder wenn ich das nicht mehr geschafft habe, dann musste ich riskieren Lämmchen zu wecken und hochschrecken zu lassen. Zudem kommt es öfter vor, dass das Kind nachts im Schlaf kurz aufheult. Ich bin jedes Mal dabei hochgeschreckt, voller Adrenalin. Mein Baby schlief selig weiter, ich lag dann erst mal hellwach.

Ich war erschöpft, ich wollte das nicht mehr. Ich wollte wenigstens ein bisschen meiner Schlaf- und zu Bettgeh-Kultur bewahren, um daraus wieder Kraft schöpfen zu können. Lämmchen soll nun nicht mehr in ihrem Bett neben mir schlafen, sondern in ihrem eigenen Zimmer. Klingt nach einem riesigen Einschnitt. Wie kann man Distanz zu seinem Kind suchen? Es ist nicht natürlich. Es ist viel zu früh. Es widerspricht dem was das Kind braucht. Wirklich? Braucht MEIN Kind es mit mir im gleichen Raum zu schlafen? Ich bin mir da ehrlich gesagt nicht sicher. Denn da meine Kleine mehr oder weniger von Anfang an ohne Probleme gewohnt war alleine einzuschlafen, ergab sich nun eigentlich nichts woraus ich schließen könnte, dass mein Kind sich nun im Nebenzimmer anders oder unglücklicher fühlt. Die Nächte verlaufen gleich wie bisher. Anders ist lediglich, dass es vielleicht ein paar Sekunden mehr braucht bis jemand kommt, wenn sie heult. Wenn sonst nichts mehr hilft, kann sie auch immer noch bei uns im Bett schlafen.

Es heißt bedürfnisorientiert sei das Attachment Parenting. Nun ich denke, wenn ein Bedürfnis in dem Sinn nicht besteht, dann muss ich es auch nicht unbedingt erfüllen, oder? (Ihr seht wie zwiegespalten ich noch bin. Da sehe ich die Eltern, die schon längst getrennte Zimmer praktizieren und das Theater gar nicht verstehen und dort die Eltern, die sich am Attachment Parenting orientieren und vermutlich um meine scheinbar verlorene Verbindung zu dem Kind trauern. Und ich schwarzes Mutterschaf dazwischen! ;))
Aber ich denke der Erfolg gibt mir einfach recht. In meinem Fall, bei meinem Lämmchen. Auch wenn es zwischendurch immer wieder noch anstrengende Nächte gibt, die durchgeschlafenen Nächte häufen sich nun. Und ich spreche nicht von 6 Stunden durchschlafen, ich spreche von 11 Stunden. Quasi Schlafparadies! ;) 
 
Ich schreibe dies erstmals in meinem Schlafzimmer. Eingekuschelt in meine Bettdecke. Gleich werde ich den Laptop einfach zur Seite legen, mich umdrehen und einfach einschlafen. Keinerlei Schlafprobleme derzeit. Liegt an den Tabletten. Nein, keine Schlaftabletten!!! Tabletten gegen meine Pollenallergie. Aber die Wirkung erscheint mir diesbezüglich sehr ähnlich. Trotz der -zurzeit- immer besser werdenden Nächte könnte die ganze Zeit schlafen, nachts sowieso aber auch tags. Ich hätte auch gar keine Skrupel den Haushalt sein zu lassen und während Lämmchens Tageschläfchen mal eben wieder in mein Bett zu kriechen. Aber bei den lediglich 30 Minuten-Päuschen gibt das irgendwie nix!  (Mein Kind kann Powernapping und ich nicht. Ob ich jetzt durch ein Schlafprogramm muss? ;))



Euer dösiges schwarzes Mutterschaf





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