Mittwoch, 11. Mai 2016

Die letzte Woche: Krankheiten, Flug nach Österreich, Klassentreffen und ein schwarzer Muttertag



Folgend erzähle ich euch von den letzten Tagen, auch von unserem noch andauernden Österreich-Heimaturlaub. Einen Fotobericht bekommt ihr auch noch, aber erst wenn ich wieder in Deutschland bin, denn hier ist meine Internet-Einrichtung äußerst bedürftig. Wie es im Winter bei uns in Österreich ausgesehen hat und war könnt ihr hier nachschauen.

Lämmchen ist das erste Mal krank

Wie ihr vielleicht auf Facebook schon mitbekommen habt, ist Lämmchen zum ersten Mal seit 10 Monaten krank geworden. Wir waren gerade bei den Quasi-Schwiegereltern Nähe Mannheim, als wir nach einer anstrengenden Nacht mit Lämmchen bemerkten, dass da mehr ist als nur einfache Müdigkeit. Die Kleine schlief tagsüber viel und sackte einem immer wieder gegen die Brust, wenn man sie im Arm hielt, zudem hatte sie eine ordentlich laufende Nase. Wir mussten mit unserem kranken Kind dann noch die Rückreise nach Köln im Zug antreten und unser Baby schlief dabei die meiste Zeit auf Papas Arm. Zu Hause angekommen konnte ich dann Fieber messen, die Kleine hatte 39 Grad. Ich ließ das Fieber arbeiten und sorgte einfach nur, dass Lämmchen schlafen konnte, um sich auszukurieren. Nachts ging das dann irgendwann nicht mehr alleine und so wanderte ich auf die Couch in Lämmchens Zimmer aus und nahm die Kleine zu mir, damit Papabock schlafen konnte. Mein Mädchen schmiegte sich an mich und tastete im Schlaf immer wieder nach mir, ich musste sie laufend ganz eng bei mir halten und schlief selbst wenig und schlecht. So ging das noch einige Nächte und auch Mittagsschläfchen lang, nach dem Fieber kam dann der Durchfall. Zum Glück trank Lämmchen zumindest die Fläschchen mit Milch und Wasser gut, sodass ich mir um Dehydrierung nicht direkt Sorgen machen mussten. Zum Kinderarzt ging ich auf Nummer sicher mit ihr, schließlich wollten wir ja in wenigen Tagen nach Österreich fliegen. Den Durchfall bekamen wir dann mit der empfohlenen Heilnahrung gerade noch rechtzeitig vor dem Flug in den Griff. Dass der Durchfall nicht nur eine Nebenerscheinung vom Fieber bei Lämmchen war, sondern wohl ein Magen-Darm-Virus zusätzlich zum Erkältungsinfekt, merkte ich dann als es Papabock ebenfalls erwischte. So versorgte ich dann zwei Kranke bis auch ich dran war! Glück im Unglück, dass Papabock dann wieder einigermaßen funktionsfähig war und sich um die Kleine kümmern konnte. 

Lämmchen und ihr schwarzes Mutterschaf fliegen zum ersten Mal alleine nach Österreich

Am Tag des Fluges nach Österreich waren unser Baby und ich gerade fit genug, um alles zu bewältigen. Zum Glück hatte Papabock an diesem Tag doch frei bekommen und konnte uns zum Flughafen bringen. Auf dem Weg dorthin fielen einige Treppen und Lifte aus und ich war froh, dass er dabei war. So ganz bei Kräften war ich noch nicht und Lämmchen vorne in der Trage, ein vollbeladener Wickelrucksack auf dem Rücken und dann noch der schwere Koffer hätten mich wahrscheinlich zu diesem Zeitpunkt an meine körperlichen Grenzen gebracht. Beim Check-In schlief Lämmchen dann in der Manduca ein und ich wartete mit der Flughafen-Kontrolle solange es nur ging, damit sie einigermaßen genug Schlaf bekam. Nach einer herzlichen Verabschiedung von Papabock, Lämmchen machte auch ganz rührend „Winke, Winke“, ging es dann alleine durch die Kontrolle. Die Sicherheits-Leute waren freundlich und hielten meine Kleine, was sie ganz spannend fand, sogar abgetastet wurde sie, was ebenfalls lustig für sie war. Mein Wickelrucksack wurde dann auch noch auf Sprengstoff getestet. (Natürlich negativ. ;)) Beim letzten Sicherheitsangestellten, der sie inzwischen hielt,  fremdelte sie schließlich doch ein wenig, aber da war ich zum Glück grade fertig, um sie wieder in die Manduca zu nehmen. Der Flug selbst verlief absolut problemlos, wir blätterten gemeinsam in der Bordzeitschrift oder sie hantierte am Vordersitz herum. Ich kam sogar zu meinem Bordimbiss, während sie an ihrem Zwieback kaute. Wickeln bot sich auch an und ich nutzte dafür die Zeit im Flugzeug. Es war ganz schön eng, aber da es Lämmchen glücklicherweise vor Ort ganz interessant fand, klappte auch das problemlos. Selbst am Kofferband fluppte es, mein Koffer kam als erstes und wir wurden freudestrahlend von meiner Nichte und meinem Schwager empfangen. 

Lämmchen kommt zum zweiten Mal in der österreichischen Familie an

Auf der einstündigen Autofahrt vom Flughafen zu meinem Heimatort, konnte Lämmchen prima schlafen und so war sie fit, um ihre Großmutter ein zweites Mal wieder neu kennenzulernen. Meine Mutter,  meine Schwester mit meinem Schwager und meine Nichte saßen dann im Garten und wir plauderten während Lämmchen Haus und Hof inspizierte. Ein wenig Action gab es dann noch als ein Lama auf der Wiese in unserem Garten ausgebrochen ist (früher waren es Kühe, die Zeiten ändern sich eben ;)). Aber immerhin konnte Lämmchen so auch mal ganz nah dran an das wieder eingefangene Tier und es streicheln.

Des schwarzen Mutterschafs erstes Klassentreffen

Gleich am nächsten Tag stand mein erstes Klassentreffen an. Da ich sowieso die ganze Zeit mit Lämmchen zu tun hatte, die zur Zeit etwas anspruchsvoller ist und mitten im Schub steckt, hab ich mir da gar nicht so viele Gedanken gemacht und wurde gerade so noch mit allem fertig, als mich eine Freundin für das Treffen abholte. Meine Schwester, meine Nichte und meine Mutter sollten auf die Kleine währenddessen aufpassen und ich schrieb neben mündlichen Erklärungen noch eine „Bedienungsanleitung“. Das wieder vom Baby-Modus runterkommen und sich nur auf mich konzentrieren können brauchte etwas Zeit, aber dann war es echt schön, die alten Gesichter von früher wieder zu sehen und sich zu wundern wie sehr sich die einen und die anderen gar nicht verändert haben. Es gab Sekt, von dem ich mir nur ein Gläschen gönnte, ein Gruppenfoto, eine Präsi mit alten Fotos von früher und leckeres Essen. Dann wurde ich jedoch je durch einen Anruf herausgerissen. Meine Familie kriegte Lämmchen einfach nicht zum Schlafen bezüglich ihres letzten Tagesschläfchen und sie wurde immer überdrehter und verheulter. So verabschiedete ich mich leider viel zu früh und kümmerte mich um mein armes Kind. Um ihr weitere Einschlafszenen zu ersparen legte ich mich mit ihr zusammen hin. Sie wehrte sich noch ein wenig aber schließlich schaffte sie es doch endlich, selbst im Schlaf tastete sie immer noch nach mir. Es war auch das erste Mal das jemand anderer als Papabock oder ich sie schlafen legen sollte und es tat mir leid, dass es nicht geklappt hatte. Wir hatten leider keine Zeit um es schrittweise zu versuchen. 

Ein schwarzer Muttertag

Die letzten Tage, Lämmchens Krankheit bzw. danach recht anstrengendes Befinden, meine Krankheit, der Stress um den Flug und zu guter Letzt die Sorge um Lämmchen, weil sie ohne mich nicht einschlafen konnte und letztendlich keine gute Zeit hatte, weil ich auf dem Klassentreffen war, … das hat mich wohl alles mehr gestresst und belastet als ich dachte. Deshalb geriet ich dann wegen einer Kleinigkeit mit meiner Mutter aneinander. Meine Mutter ist sehr …, ich drücke es mal wohlwollend positiv aus: meine Mutter gibt gerne den Ton an, lässt sich von den Gefühlen und Empfinden anderer nicht sehr beirren und schaut auf ihr Geld. Sie ist zudem nicht mehr die Jüngste und das Alter macht ja bekanntlich sehr festgefahren. (Versteht mich nicht falsch, ich hatte eine schöne Kindheit und liebe meine Mutter, auch wenn sie der durchaus fürsorgliche aber „ich weiß am besten was du brauchst, egal was du mir auch signalisieren magst“-Typ ist.) Und auf der anderen Seite ich, etwas ausgepumpt, dünnhäutig und nicht mehr die Kraft habend meine von ihr abgelehnten Bedürfnisse und Regenerationswünsche diplomatisch zu verdeutlichen. Sprich: Mir war kalt und meine Mutter weigerte sich für mich die Fußbodenheizung im Badezimmer in Betrieb zu nehmen. Daraufhin warf ich ihr die oben geschönten Eigenschaften ziemlich ungeschönt an den Kopf.
Und am nächsten Tag Muttertag. Super Timing! Trotz allem konnte und kann ich mich nicht entschuldigen. Der Inhalt ist nun mal das was ich meine. Und der Ton, ja, den hätte ich anders wählen können. Oder nein, eigentlich nicht, nicht zu diesem Zeitpunkt. Ich habe schon so oft diplomatisch sein müssen, während mir meine Mutter im Streit ziemlich respektlos in Inhalt und Ton gegenübertrat (was für sie aufgrund des Mutter-Kind-Gefälles nicht weiter auffällig ist). 

Lämmchens Verfassung

So, jetzt aber genug Privates ausgeplaudert. Lasst uns wieder auf das Wichtigste in meinem Leben und in diesem Blog zurückkommen, Lämmchen. Während des Fiebers ging es Lämmchen wirklich schlecht, sie war völlig matt und k.o. Den Durchfall steckte sie einigermaßen gut weg, aber sie schlief sehr viel. Die laufende Nase hat Lämmchen immer noch, auch die Tagesschläfchen sind noch länger als sonst und ab und an zeigt sie sich auch etwas erschöpft. So ganz fit ist sie noch nicht, auch wenn man das auf den ersten Blick nicht merken würde. Ansonsten setzt zurzeit der aktuelle Entwicklungsschub voll ein. Sie ist sehr anspruchsvoll, weint sofort wegen Kleinigkeiten, schnell wird ihr etwas langweilig - sie wird auch richtig sauer, wenn beim Spielen etwas nicht so klappt wie sie sich das vorstellt- und ich darf mich kaum von ihr lösen. Die Nächte sind entsprechend auch eher mühsam und hin und wieder kommt sie nur noch bei mir in meinem Bett einigermaßen zur Ruhe. Wir haben es wohl beide nicht einfach im Moment. Kann das sein, dass die Schübe immer schlimmer werden oder bahnen sich schon wieder die nächsten Zähne an?!

Mehr von unserem Treiben in Österreich dann im nächsten Post!


Euer geschlauchtes schwarzes Mutterschaf



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