Mittwoch, 6. Januar 2016

Rückblick - Schwangerschaft und Geburt


Da unser Lämmchen ja nun schon gut 6 Monate alt ist, steige ich mittendrin ein und dem verehrten Leser (sofern vorhanden) fehlt ein wenig die Vorgeschichte. Das will ich nun mal nachholen:

Meine biologische Uhr hat mit 37 Jahren dann doch irgendwann zu ticken angefangen. So haben wir (Papabock und ich) alle Barrieren beseitigt und wollten gemütlich der Dinge harren, die aufgrund meines Alters vielleicht schon ihre Zeit brauchten. Pustekuchen! Quasi direkt bei der ersten Möglichkeit einen Treffer gelandet. Wie die jungen Hasen oder wie der Schafsbock meint: wir sind eben Fruchtzwerge. ;) 

Bis auf die leichte bis mittlere Übelkeit und Kreislaufprobleme anfangs war die Schwangerschaft richtig schön. Ich habe die Zeit genossen und die Termine bei der Frauenärztin geliebt. Nur ging es dann eben immer näher an den Geburtstermin. Ich schwankte zwischen Panik und Gelassenheit hin und her. Hier noch schnell ein Buch über Hypnobirthing überflogen, da noch schnell Pfefferminzöl besorgt, das angeblich das Schmerzempfinden beeinflussen sollte. Alleine, dass ich mich ernsthaft mit solchen Dingen beschäftigte, zeigt meine Angst damals.

 
Und dann, eines nachts, zwei Tage nach dem Entbindungstermin ging es los. Kurz nach einem Alptraum machte es PLOPP und die Fruchtblase platzte. Da ich noch keine Wehen hatte, spazierten der Papabock und ich schwarzes Schaf gelassen in die nahegelegene Klinik. Morgens tat sich noch immer nicht viel und ich begann die Wehen schon fast herbeizusehnen. Während wir dann brav im Krankenhaus Treppen liefen, ging es endlich damit los.

Nach einigen Stunden war ich so weit, dass ich mich durch die „Geburtswellen“ durchschnaufen musste. Ich dachte, ich könne den Schmerz annehmen, ihn einfach als körperlichen Arbeitsprozess sehen … Pustekuchen! Es tat einfach nur sauweh, es war scheiße und ich wurde immer erschöpfter.
Am CTG dann die frustrierende Nachricht: 
1 Zentimeter!
Diese ganzen Schmerzen über Stunden für einen einzigen läppischen Muttermund-Zentimeter?!

Schließlich begannen die Herztöne von unserem Lämmchen bei jeder Wehe abzufallen. Da auch Weichmacher nichts an meinem wie verbarrikadierten Muttermund ändern konnten und man so nicht nachsehen konnte, wie schlecht es dem Kind wirklich ging, blieb nur eines: Kaiserschnitt.

Und soll ich euch was sagen? Ich war dankbar dafür. Zum Einen natürlich, dass es die Möglichkeit gab etwas zu tun, dem Kind helfen zu können. Zum Anderen, ich gebe es zu, war ich dankbar diese Wehen nicht mehr erdulden zu müssen. 
Mit diesen Gedanken wurde ich dann vom schwarzen Schaf zum schwarzen Mutterschaf.

Innerhalb von 15 Minuten lag ich am OP-Tisch. 2 Minuten später hörte ich ihren, Lämmchens ersten Schrei. Die meisten Mütter kennen dieses Gefühl. Es ist unbeschreiblich. Es ist wie Lachen und Weinen zugleich und so viel mehr. Diese Empfindung ist das mit Abstand Größte und Schönste, das ich je in meinem Leben gespürt habe.

Danke Lämmchen, dass du lebst und in mein Leben getreten bist!

Euer liebendes schwarzes Mutterschaf.


Was es mit dem Kaiserschnitt auf sich hatte und wie es mir damit danach erging könnt ihr hier nachlesen.

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