Da unser Lämmchen ja nun schon gut 6 Monate alt ist, steige ich mittendrin ein und dem verehrten Leser (sofern vorhanden) fehlt ein wenig die Vorgeschichte. Das will ich nun mal nachholen:
Meine biologische Uhr hat mit
37 Jahren dann doch irgendwann zu ticken angefangen. So haben wir (Papabock und ich) alle Barrieren beseitigt und wollten gemütlich der Dinge
harren, die aufgrund meines Alters vielleicht schon ihre Zeit brauchten. Pustekuchen!
Quasi direkt bei der ersten Möglichkeit einen Treffer gelandet. Wie die jungen
Hasen oder wie der Schafsbock meint: wir sind eben Fruchtzwerge. ;)
Bis auf die leichte bis mittlere Übelkeit und
Kreislaufprobleme anfangs war die Schwangerschaft richtig schön. Ich habe die
Zeit genossen und die Termine bei der Frauenärztin geliebt. Nur ging es dann
eben immer näher an den Geburtstermin. Ich schwankte zwischen Panik und
Gelassenheit hin und her. Hier noch schnell ein Buch über Hypnobirthing
überflogen, da noch schnell Pfefferminzöl besorgt, das angeblich das
Schmerzempfinden beeinflussen sollte. Alleine, dass ich mich ernsthaft mit
solchen Dingen beschäftigte, zeigt meine Angst damals.
Und dann, eines nachts, zwei Tage nach dem Entbindungstermin
ging es los. Kurz nach einem Alptraum machte es PLOPP und die Fruchtblase
platzte. Da ich noch keine Wehen hatte, spazierten der Papabock und ich
schwarzes Schaf gelassen in die nahegelegene Klinik. Morgens tat sich noch
immer nicht viel und ich begann die Wehen schon fast herbeizusehnen. Während
wir dann brav im Krankenhaus Treppen liefen, ging es endlich damit los.
Nach einigen Stunden war ich so weit, dass ich mich durch
die „Geburtswellen“ durchschnaufen musste. Ich dachte, ich könne den Schmerz
annehmen, ihn einfach als körperlichen Arbeitsprozess sehen … Pustekuchen! Es
tat einfach nur sauweh, es war scheiße und ich wurde immer erschöpfter.
Am CTG dann die frustrierende Nachricht:
1 Zentimeter!
Diese ganzen Schmerzen über Stunden für einen einzigen läppischen Muttermund-Zentimeter?!
Diese ganzen Schmerzen über Stunden für einen einzigen läppischen Muttermund-Zentimeter?!
Schließlich begannen die Herztöne von unserem Lämmchen bei
jeder Wehe abzufallen. Da auch Weichmacher nichts an meinem wie
verbarrikadierten Muttermund ändern konnten und man so nicht nachsehen konnte,
wie schlecht es dem Kind wirklich ging, blieb nur eines: Kaiserschnitt.
Und soll ich euch was sagen? Ich war dankbar dafür. Zum
Einen natürlich, dass es die Möglichkeit gab etwas zu tun, dem Kind helfen zu
können. Zum Anderen, ich gebe es zu, war ich dankbar diese Wehen nicht mehr
erdulden zu müssen.
Mit diesen Gedanken wurde ich dann vom schwarzen
Schaf zum schwarzen Mutterschaf.
Innerhalb von 15 Minuten lag ich am OP-Tisch. 2 Minuten
später hörte ich ihren, Lämmchens ersten Schrei. Die meisten Mütter kennen dieses
Gefühl. Es ist unbeschreiblich. Es ist wie Lachen und Weinen zugleich und so
viel mehr. Diese Empfindung ist das mit Abstand Größte und Schönste, das ich je
in meinem Leben gespürt habe.
Danke Lämmchen, dass du lebst und in mein Leben getreten
bist!
Euer liebendes schwarzes Mutterschaf.
Was es mit dem Kaiserschnitt auf sich hatte und wie es mir damit danach erging könnt ihr hier nachlesen.
Was es mit dem Kaiserschnitt auf sich hatte und wie es mir damit danach erging könnt ihr hier nachlesen.
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